Der Perfekte Flat White?

Eine Kombination aus Stärke, Geschmack und perfekt strukturierter Milch.

Der Flat White zählt zwar nicht zu den ersten Espresso-Kreationen der Kaffeegeschichte, aber er ist zweifelsohne in der Spezialitätenkaffee-Szene heute nicht mehr wegzudenken.

Wo kommt er her, was macht ihn so besonders und wie macht man ihn richtig?

HERKUNFT

Seine Herkunft ist umstritten, anders als seine Mitstreiter auf einem typischen Kaffeemenü in Europa geht die Geschichte der Entstehung des “Flat White“ in Richtung der südlichen Hemisphäre zurück.

Ob die ersten Bestellungen in Neuseeland oder in Australien stattgefunden haben, ist heute schwer nachzuvollziehen. Sicher ist aber, dass rund um die 1970er Jahre Kaffeetrinker in Australien ihre Milchkaffee-Spezialitäten als „white coffees“ bezeichneten. In den 80er Jahren gab es in den Großstädten der beiden Länder einen Trend, die Milch für einen Cappuccino weniger fluffig sondern "flat“ (fein aufgeschäumte Milch) zu bestellen. Gerüchten zufolge stammt die Namensgebung aus dem Jahre 1985 aus der heute noch bestehenden Moors Espresso Bar in Sydney. Laut Inhaber Alan Preston hat ein Kunde das Getränk dort fälschlicherweise als “Flat White“ bestellt. Die Espresso Bar hat den Namen kurz danach im O-ton auf dem Kaffeemenü übernommen.

DAS BESONDERE

Im Wesentlichen handelt es sich um eine Kombination aus Espresso und strukturierter Milch, die samtig und seidig schmeckt, wobei der Kaffeegeschmack ausgeprägt und spürbar ist.

Die Struktur der fein aufgeschäumten Milch, die Machart, das Verhältnis von Espresso und Milch, und die Auswahl der Kaffeebohnen machen den entscheidenden Unterschied beim Flat White.

“Flat“ (=flach), bezeichnet man einen feiner und kompakter aufgeschäumten Milchschaum. Dieser liegt nicht nur flacher in der Tasse, sondern lässt sich auch leichter mit Kaffee vermengen und bildet dadurch einen stärkeren Kaffeegeschmack im Getränk.

Ein kleiner Exkurs zum Milch aufschäumen an der Espressomaschine:
Mit steigender Temperatur festigen sich die Proteine in der Milch, und die Fettmoleküle umgeben sie. So entsteht ein stabiler Schaum, der sich auf die gedämpfte Milch setzt. Je mehr Luft man der Milch beim Erhitzen mit dem Dampfhahn zufügt, desto dicker wird die Textur und andersherum. Für einen Flat White versucht man die Milch flach zu halten, sie also beim Erhitzen mit wenig Luft zu versorgen.

DIE AUSWAHL DER KAFFEEBOHNEN BESTIMMEN DEN GESCHMACK

Neben dem Röstgrad spielt auch die Herkunft und der Herstellungsprozess der Kaffees eine entscheidende Rolle für den individuellen Geschmack eines Flat White. Generell gesagt, je profunder die Aromen des Kaffees, desto eher werden sie sich durch den Geschmack der Milch durchsetzen.

MILCH VS. BOHNEN

Die Auswahl der Milch für "Flat Whites“ sind individuell und grenzenlos. Ob original oder Ersatz, um einen optimalen Geschmack im Zusammenspiel mit Milch und Kaffee zu erzeugen, sollte die verwendete Milch mit der vorhandenen Kaffeeauswahl verkostet werden.

I-TÜPFELCHEN KUNST

Das Aufschäumen der Milch ist hier von enormer Bedeutung. Wir wollen Luft einbringen und Mikroschaum erzeugen – eine Emulsion aus Milch und eingeschlossener Luft mit möglichst wenig Blasen an der Oberfläche. Die gedämpfte Milch sollte glänzend wie nasse Farbe aussehen. Die Temperatur beträgt etwa 60–65 Grad Celsius.

Beim Einschenken der Milch in die Kaffeetasse fließt sie aus der Höhe unter die reichhaltige Konsistenz des Espressos. Mit der richtigen Kombination von Minimalbewegungen aus dem Handgelenk, Kippen der Tasse und Timing, werden aus der Bewegung heraus oft feine Muster erzeugt, was unserer Meinung nach zwar nicht ausschlaggebend für den Geschmack ist, aber bestimmt jeden Cafébesuch zu einem ganz besonderen Erlebnis macht.

REZEPT FLAT WHITE (180ml)

1/3 Espresso (Doppel Espresso 60ml)
2/3 Milch (120ml)


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